Viele Tote bei Transrapid-Unfall: Minister Tiefensee bricht China-Reise ab22. Sep 11:53, ergänzt 14:50
In Niedersachsen ist ein Transrapid aus der Spur einer Versuchsstrecke gesprungen. Von 29 Passagieren konnten bisher nur zehn gerettet werden. Bundes- Verkehrsminister Tiefensee zeigte sich in China «tief besorgt».
Bei einem Unfall auf der Transrapid-Versuchsstrecke im niedersächsischen Lathen sind am Freitag mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Wie Landrat Hermann Bröring sagte, wurden zehn Passagiere lebend aus einem Waggon geholt. Für die restlichen 19 gebe es nur eine geringe Chance, das Unglück überlebt zu haben. «Wir müssen uns darauf einstellen, dss sie nicht mehr lebend geborgen werden», sagte er.Der mit 29 Menschen (Mitarbeitern und deren Angehörigen und Freunden) besetzte Zug der führerlosen Magnetschwebebahn war am Morgen mit etwa 200 Stundenkilometern auf einen Werkstattwagen der Versuchsanlage geprallt.
Bundes- Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) brach wegen des Unfalls seine China-Reise ab. Der Minister sei «tief besorgt» und habe sofort entschieden, alle weiteren Termine in Peking abzusagen und noch am Freitagabend Ortszeit nach Deutschland zurückzufliegen, sagte sein Sprecher Dirk Inger. Tiefensee wolle sich vor Ort im Emsland ein Bild von dem Unglück machen. Der Minister erfuhr von der Nachricht während eines Gesprächs mit dem chinesischen Eisenbahnminister in Peking. Tiefensee wollte eigentlich bis Sonntag bleiben.
100 Rettungskräfte
Für die Bergung der Opfer mussten Drehleitern der Feuerwehr angefordert werden, da die Schwebebahn auf einem Bahngestell in vier Metern Höhe über dem Boden verkehrt. «Mindestens 100 Rettungskräfte sind derzeit vor Ort», sagte Sturm. Auf der Versuchsstrecke werden regelmäßig Fahrten für Touristen angeboten. Die Magnetschwebebahn erreicht auf der mehr als 30 Kilometer langen Versuchsstrecke Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 450 Stundenkilometern.
Erst am 11. August war auf der weltweit einzigen kommerziellen Transrapidstrecke in einem Bahnhof in Schanghai ein Waggon in Brand geraten. Die Passagiere konnten unverletzt in Sicherheit gebracht werden. (nz)
Bron:
http://www.netzeitung.de/vermischtes/442319.html