Voor degene die de Duitse taal machtig zijn
Tödlicher Unfall bei Übungseinsatz,
Vier Feuerwehrleute sterben in Sachsen-AnhaltFeuer im Kindergarten des Nachbarortes - so lautete die Alarmmeldung. Doch das Einsatzteam aus Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt kam dort nie an: Bei der Fahrt mit Blaulicht rasten vier Feuerwehrleute in den Tod, sechs weitere Menschen wurden verletzt. Besonders tragisch: Bei dem Einsatz handelte es sich nur um eine Übung - was die Feuerwehr aber nicht wusste.
20.06.2006
--------------------------------------------------------------------------------
"Alles war so unnötig und hätte eigentlich nicht passieren müssen", sagte Gisela Gerling-Köhler, Bürgermeisterin des 1300-Einwohner-Ortes Glindenberg. Zwei 20- und zwei 22-jährige Männer der Freiwilligen Feuerwehr Wolmirstedt starben noch an der Unfallstelle. Vier Kollegen zwischen 19 und 35 Jahren und die Fahrerin wurden schwer verletzt, genauso wie die 49-jährige Fahrerin des Vans, die aus noch ungeklärtem Grund am Montag gegen 18.45 Uhr auf einer Kreuzung mit dem Feuerwehrauto zusammengestoßen war.
Angeblich Feuer im Kindergarten
Die Freiwille Feuerwehr der Kleinstadt Wolmirstedt war zum Einsatz ins benachbarte Glindenberg alarmiert. Es hieß, ein Feuer sei im Kindergarten ausgebrochen. Dass es sich dabei nur um eine Übung handelte, wussten die Alarmierten aber nicht.
Mit acht Feuerwehrmännern und der Fahrerin besetzt, fuhr das Löschfahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn von Wolmirstedt in Richtung Glindenberg. An einer Kreuzung prallte der Van gegen die hintere rechte Seite des Löschfahrzeuges. Das Feuerwehrauto überschlug sich seitlich, stieß gegen einen Straßenbaum und kam auf dem Dach liegend zum Stillstand. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden.
Mit Martinshorn Vorrang
An der Kreuzung hätte die Autofahrerin zwar Vorfahrt gehabt. Doch bei einem Einsatz mit Martinshorn und Blaulicht haben Rettungsfahrzeuge Vorrang. Zur Rekonstruktion des Unfallherganges wurde deshalb ein unabhängiger Sachverständiger mit der Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens beauftragt.
Kathrin Flügel wohnt direkt an der Unglücksstelle, wo am Dienstag die Aufräumarbeiten im vollen Gange waren: "Die Bilder werde ich mein Leben nicht vergessen. So viel Leid!", sagte sie und lobte zugleich, dass umgehend Seelsorger auch aus den umliegenden Gemeinden vor Ort waren, um die Überlebenden zu betreuen.
"Scharfe Übung"
Andy Opitz, Wehrleiter der Glindenberger Feuerwehr, stand noch immer unter Schock. Er hatte sich am Tag nach dem Unfall mit seinen Kameraden im Feuerwehrhaus des Ortes versammelt, um still zu trauern. Bei dem Einsatz habe es sich um eine "scharfe Übung" gehandelt, erklärte Bürgermeisterin Gerling-Köhler. Nur die beiden Wehrleiter aus Glindenberg und Wolmirstedt hätten gewusst, dass es tatsächlich nicht brannte.
"Am Donnerstag findet die nächste Ratssitzung statt", kündigte die Bürgermeisterin an. Dann wollen die Gemeindevertreter auch darüber beraten, wie sie den Feuerwehrleuten und ihren Angehörigen schnell helfen können. "Es gibt für alle Beteiligten so unendlich viel zu verarbeiten", erklärte sie. Als nächste praktische Maßnahme stehe die Umgestaltung der Unglückskreuzung in einen Kreisverkehr an. "Hier kracht es immer wieder", kritisierte auch Anwohnerin Kathrin Flügel. Bislang sei der Unfallschwerpunkt allerdings von den Behörden trotz Eingaben unbeachtet geblieben.
Bron: ZDF