Gewaltige Explosion im Chemiepark Marl (NRW)
Mehrere Verletzte +++ Feuer ausgebrochen +++ Polizei: Gas-Wolke zieht Richtung Süden +++ Anwohner sollen Fenster schliessen
Marl (NRW) – Eine gewaltige Explosion hat am Nachmittag einen Chemiepark in Marl erschüttert. Das bestätigten Sprecher von Feuerwehr und Polizei.
Die Rettungskräfte eilten mit einem Großaufgebot zu dem Werk. Nach ersten Angaben gibt es mehrere Schwerverletzte mit starken Verbrennungen.
Dem Sprecher der Betreiberfirma Infracor zufolge war um 14.18 Uhr auf dem Gelände der Firma Evonik eine Anlage zur Verarbeitung von CDT explodiert - einem Rohstoff, der zur Herstellung diverser Kunststoffe benötigt wird.
Peter Blomtrath (56), Feuerwehr-Chef in Marl am Nachmittag zu BILD.de: „Es gab eine schwere Explosion in einem kunststoffverarbeitenden Betrieb im Chemiepark Marl. Es gab danach ein großes Feuer, das noch nicht gelöscht ist. Wir sind mit 100 Einsatzkräften im Einsatz, mit allem, was fahren kann, vor Ort.“
„Rettungshubschrauber und Notärzte wurden auch hinzugezogen. Es sollen Flüssiggase und Kohlenwasserstoffe brennen“, erklärte Blomtrath weiter. Laut Polizei gibt es mindestens zwei Verletzte.
Den Angaben der Rettungskräfte zufolge soll ein Kessel in dem Werk explodiert sein, und eine 100 Meter hohe Stichflamme verursacht haben. Warum es zu der Explosion kam, ist noch unklar.
„Eine beängstigende schwarze Wolke war das”, schrieb ein Anwohner im Internetauftritt der „Marler Zeitung”. Die Polizei sprach von einer Gaswolke, die in Richtung Süden ziehe – über die wichtige West-Ost-Verbindung A2 hinaus.
Betreiber Infracor sieht keine Gefahr für die Bevölkerung: Messungen innerhalb und außerhalb des Parks hätten keine nachweisbaren Mengen gesundheitsschädlicher Stoffe ergeben, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Samstag. Dennoch riet er den Anwohnern, zunächst Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Betreiber des Chemieparks Marl ist die Firma Infracor. Das Unternehmen schreibt auf seiner Internetseite, neben dem Spezialchemiekonzern Evonik und seinen Tochtergesellschaften seien 15 weitere Unternehmen in dem Industriegebiet angesiedelt.
http://www.bild.de/news/inland/chemiekatastrophe/gewaltige-explosion-23435046.bild.html