Pressemitteilung Nr.2
Datum: 26.5.2015
Havariekommando prüft Möglichkeiten
Datenauswertung der Analytische Task Force (ATF) entscheidend
Eine erste Auswertung der Daten einer Brandbekämpfungseinheit zeigt auf, dass es in
einem der Laderäume eine Wärmeentwicklung gibt. Ob es sich dabei um eine offenes
Feuer oder eine Reaktion der Ladung handelt ist unklar, da der betroffene Laderaum
geschlossen bleiben muss. Ein abrupte Sauerstoffzufuhr durch das Öffnen des Laderaums
könnte einem möglichen Brandherd, weiter entfachen.
Zudem haben die Einsatzkräfte festgestellt, dass die Atmosphäre auf dem Schiff gesundheitsgefährdend
ist. Aufschluss darüber gibt die derzeitige Messung der Analytische
Task Force (ATF). Deshalb hat das Havariekommando das Schiff zunächst vollends
evakuiert. Alle Personen die auf der „PURPLE BEACH“ waren, wurden vorsorglich
zur Kontrolle in Krankenhäuser geflogen. Zum jetzigem Zeitpunkt wurden mehr als 20
Personen ausgeflogen. Die Messergebnisse der ATF bestimmen das weitere Vorgehen
des Havariekommandos. Parallel dazu bereitet das Havariekommando, das Fluten des
betroffenen Bereiches vor, um die Hitzeentwicklung zu reduzieren.
Der Luft- und Seeraum wurde vom Havariekommando gesperrt, um den Einsatzkräften
höchstmöglichsten Handlungsspielraum zu geben. Das Havariekommando hat unterdessen
das Mehrzweckschiff „NEUWERK“ in das Einsatzgebiet geschickt.
Nach Angaben der Reederei hat die „PURPLE BEACH“ Düngemittel. Das Schiff befindet
sich derzeit auf der Tiefwasserreede in der deutschen Bucht
36 Personen ausgeflogen
Messergebnis der Analytischen Task Force liegt vor
Im Verlauf des Tages hat das Havariekommando 36 Personen zu einer vorsorglichen
Kontrolle in Krankenhäuser ausgeflogen, da sie Rauchgasen ausgesetzt waren. Die
Messung der Analytischen Task Force (ATF) hat ergeben, dass die Situation an Bord
der „PURPLE BEACH“ keinen weiteren Personaleinsatz auf dem Havaristen zulässt.
„Wir werden in dieser Situation keine Einsatzkraft gefährden. Weiter haben wir luft- und
seeseitig einen Sicherheitsradius von fünf Kilometern um das Schiff eingerichtet, da wir
chemische Reaktionen, wie Explosionen nicht ausschließen können “, erklärt Hans-
Werner Monsees, Leiter des Havariekommandos.
Zudem gab es gegen frühen Abend immer wieder Phasen in denen eine eindeutige
Rauchentwicklung zu sehen war. Zwischenzeitlich hat die Temperatur an der Außenhaut
des Havaristen rund 45 Grad Celsius erreicht.
Das Fluten des Laderaums mittels Wasser ist aufgrund der aktuellen Situation nicht
möglich. Die Ursache für die Rauchentwicklung ist weiterhin unklar. Das Havariekommando
versucht weiter herauszufinden, welche Reaktion für den Zustand der „PURPLE
BEACH“ verantwortlich ist.
Ein Teil des Verkehrstrennungsgebietes Jade Approach ist ebenfalls von der Sperrung
betroffen. Die zuständige Verkehrszentrale informiert die Schifffahrt.
Derzeit befinden sich fünf Schiffe (NEUWERK, MELLUM, HERMANN MARWEDE, VOGELSAND,
NORDERGRÜNDE) im Einsatzgebiet. Insgesamt sind 85 Einsatzkräfte an
der Bewältigung der Havarie beteiligt.